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RUND UMS EI

Das Osterei

Ostern ohne Ostereier ist eigentlich unvorstellbar. Der Brauch, Eier zu färben und zu verzieren, ist der wohl verbreiteteste Brauch überhaupt zu Ostern

Im Christentum gilt das Ei als Symbol für neues Leben und die Auferstehung Christi. Das neue Leben, das Küken, das frisch aus dem Ei schlüpft, erinnert an die Auferstehung Jesu am Ostersonntag.

Außer der symbolischen Bedeutung gibt es aber auch ganz praktische Gründe, Hühnereier zu Ostern zu färben: Im Mittelalter war Katholiken in der strengen Fastenzeit außer Fleisch und Alkohol auch der Genuss von Eiern verboten. Doch die Hühner legten gerade im Frühjahr fleißig weiter Eier. Um die Haltbarkeit zu verlängern, wurden die Eier hart gekocht und konnten am Ende der Fastenzeit dann bedenkenlos verspeist werden.

Symbolik der Farben

Die Tradition des Eierfärbens ist uns bis heute geblieben. Früher war es nur rot, heute werden Ostereier in verschiedenen Farben gefärbt. Den traditionell benutzten Eierfarben wird folgende Symbolik zugesprochen:

  • Gelb: Licht, Sonne, Hoffnung
  • Gold: Prunk und das Göttliche an der Geschichte Jesu
  • Orange: Kraft, Ausdauer, Ehrgeiz
  • Rot: Opfertod Christi
  • Grün: Hoffnung, Neubeginn, Glück, Jugend, Unschuld
  • Weiß: Reinheit

Sorbische Ostereier

Insbesondere in der sorbischen Lausitz und in den slawisch geprägten Teilen Europas hat sich das Färben und Verzieren von Ostereiern zu einer richtigen Kunst entwickelt. Bekannt sind die filigran verzierten sorbischen Ostereier, die besonders viel Geschick und Geduld erfordern. Die Sorben verzierten Hühnereier mit aufwändigen prachtvollen Mustern und verschenkten diese ursprünglich bevorzugt an ihre Patenkinder, welche sich am Ostersonntag mit einem leeren Korb auf den Weg zu ihren Taufpaten machten. Die Muster und Symbole auf den Eiern sollen übrigens dem Volksglauben nach magische Wirkung auf den Beschenkten haben. Noch heute werden die kunstvollen sorbischen Eier hergestellt. Zum Einsatz kommen verschiedene Techniken wie zum Beispiel die Reserviertechnik oder auch die Wachstechnik. Dabei wird auf das Hühnerei mittels Wachs ein Muster aufgetragen. Beim späteren Färben nehmen diese Stellen keine Farbe an. Zum Abschluss wird das Wachsmuster geschmolzen. Bei der Bossiertechnik wird direkt mit farbigem Wachs gearbeitet.

> Wer sich selbst an der sorbischen Verzierkunst versuchen möchte, findet hier eine Anleitung: DIY sorbische Eier

Osterhase

Rund um den Osterhasen ranken sich viele Geschichte und immer wieder wird gefragt, warum gerade ein Hase die Eier bringt. Im Zusammenhang mit Ostereiern wird der Hase erstmals 1682 erwähnt. Wie es dazu kam, dass der Hase die Ostereier bemalt und versteckt, ist leider nicht überliefert. Es gibt aber einige Thesen und Vermutungen: In der griechischen Mythologie wird der Hase, wie auch das Ei, als Symbol für die Fruchtbarkeit und die Entstehung des Lebens gesehen. Zudem gilt der Hase als Frühlingsbote. Eine Theorie besagt, dass der Osterhase aus einem misslungenen Osterlamm entstanden ist: Bäcker haben demnach aus Teig ein Osterlamm formen und backen wollen, das am Ende eher wie ein Hase aussah.

Einen ganz anderen Hinweis, wie sich die Ereignisse zugetragen haben könnten, gibt es in unserer Geschichte von Maxi dem Osterhasen: Maxi der Osterhase