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Der Osterhase kommt nach Warburg

Eine Geschichte vom Suchen und Finden

Wisst ihr, wo der Osterhase sein Zuhause hat? Am Desenberg in Warburg. Und das kam so: Der kleine Hase Maxi stammte aus einer großen Osterhasenfamilie. Wie auch seine Eltern, wollte er unbedingt ein Osterhase werden. Zusammen mit seinen großen Geschwistern besuchte er deshalb fleißig die Osterhasenschule. Im Ostereierbemalen war er Klassenbester und im Fach Ostereierverstecken fielen ihm stets die tollsten Verstecke ein. Trotzdem saß er eines Nachmittags ganz traurig zu Hause und ließ seine langen Hasenohren hängen. „Maxi, was ist mit dir?“, fragte ihn sein Vater. „Ich trau mich nicht, ganz allein durch den Wald und über die Wiesen zu hoppeln“, schluchzte Maxi. „Was, wenn ich mich verlaufe oder der Fuchs mir die Eier stiehlt? Dann kann ich den Kindern nichts ins Nest legen und alle sind furchtbar enttäuscht von mir!“ Maxis Nase zitterte und seine Ohren sanken noch tiefer über seine kleinen Schultern: „So werde ich die große Osterhasenprüfung nie schaffen.“ Doch Maxis Vater war ein alter Hase im Ostergeschäft und wusste Rat. „Keine Sorge, Maxi“, munterte er seinen Sohn auf. „Ich habe eine Idee. Geh‘ nach Warburg! Die Menschen dort lieben Ostern und du kannst jederzeit um Hilfe fragen. So bereitest du dich perfekt auf deine Osterhasenprüfung vor."

Die Kinderstimmen kamen immer näher... Dann bogen ein Mädchen mit lustigen wippenden Zöpfen und ein kleiner Junge um die Ecke. „Schau mal, Theo,“ rief das Mädchen überrascht, „dort sitzt ja der Osterhase!“ Theo staunte und dann fielen ihm und seiner Schwester Sophie die zerbrochenen Eier auf. „Oooh, bist du hingefallen?“ fragte Theo mitfühlend. „Ja“, schluchzte Maxi, „und nun sind alle meine Ostereier kaputt. Wo soll ich nur bis morgen Früh neue herbekommen? Ostern darf doch nicht ausfallen.“ Sophie und Theo schauten sich einen Moment ernst an. Dann lachten beide. „Kein Problem. Unsere Eltern arbeiten in der großen Eierfarben-Fabrik hier in Warburg. Da packen bestimmt alle gern mit an. Wir färben gemeinsam neue Eier für dich“, tröstete Theo. „Und die Eier holen wir vom Bauernhof. Dort lebt Emma, die freche Henne, mit ihren Freundinnen, die kennen wir vom letzten Schulausflug“, ergänzte Sophie.

Da beschloss der kleine Osterhase bei seinen neuen Freunden in Warburg zu bleiben. Seitdem wohnt er in einem gemütlichen Hasenbau am Desenberg unter der großen Burgruine. Hier bemalt er seine Ostereier und zieht los, um allen Kindern bunte Eier ins Osternest zu legen. Sophie und Theo besuchen ihn natürlich regelmäßig und haben dann viel Spaß gemeinsam und auch immer viiiiiele Fragen, die Maxi geduldig beantwortet.


Theo und Sophie haben sich mit dem Osterhasen Maxi verabredet. Sie möchten noch mehr über seinen Beruf erfahren. Sie treffen ihren Freund am Desenberg und suchen ein sonniges Plätzchen auf der Wiese. Der Osterhase freut sich über eine kleine Pause, denn vor Ostern hat er immer unheimlich viel zu tun.

Du, Maxi, wie wird man eigentlich Osterhase?

Das hat in meiner Familie eine lange Tradition. Schon mein Vater war Osterhase, mein Opa und auch mein Uropa, wahrscheinlich sogar mein Ur-Uropa. Um Osterhase zu werden, musste ich ganz viel lernen und die große Osterhasenprüfung machen.

Sogar der Fuchs hat in manchen Regionen Westfalens kurzzeitig mal meinen Job gemacht. Leider blieben dabei nicht so viele Eier für die Kinder übrig und ihm wurde gekündigt. Auch Storch und Kuckuck haben sich beworben, aber die Vögel waren nicht so talentiert im Transportieren. So blieb schließlich der Hase übrig, um die Ostereier an alle Kinder zu verteilen. Und mal ehrlich, an die anderen erinnert sich kaum noch jemand.

Wie kannst du eigentlich so viele Eier vor Ostern bemalen?

Ich mach‘ das ja nicht alleine. Mich unterstützen viele Hasenkollegen bei der Arbeit und die Menschen in der Eierfarben-Fabrik. Außerdem helfen mir viele Kinder mit ihren Eltern, wenn sie Ostereier färben und bemalen. So habe ich immer genug bunte Eier für alle Nester!

Woher bekommst du die tollen Farben für die Ostereier?

Hier in Warburg steht eine richtige Eierfarben-Fabrik. Dort gibt es alle Farben, die man sich vorstellen kann. Ganz bunte, leuchtende oder glitzernde Farben, welche mit Gold und Silber und sogar tolle Sachen zum Verzieren.

Wie findest du alle Nester? Hast du ein Navi?

Quatsch, so was braucht ein Osterhase doch nicht. Ich hopple zwar manchmal im Zick-Zack, aber das ist nur, um die freche Henne abzulenken. Wie alle Osterhasen habe ich ein Näschen dafür und finde jedes Kind, das sich auf mich freut.

Gibt es bunte Eier nur zu Ostern?

Die richtigen Ostereier gibt es natürlich nur zu Ostern. Das Eierfärben hat seinen Ursprung übrigens im Mittelalter. Habt ihr schon mal von der Fastenzeit gehört? In der Fastenzeit durften die Menschen auch keine Eier essen. Damit die Eier nicht schlecht wurden, haben sie die Eier gekocht und rot gefärbt. So konnten sie diese Eier nach der Fastenzeit von den frischen unterscheiden.
Heute mögen viele Menschen nicht nur zu Ostern bunte Eier, daher gibt es die eigentlich das ganze Jahr. Aber das sind dann eben bunte Eier und keine Ostereier, darauf lege ich schon Wert.

Wenn andere Kinder dich auch etwas fragen möchten, können sie dir schreiben?

Oh, ja, ich liebe es Post zu bekommen – zum Lesen und Antworten nehme ich mir immer die Zeit! Die Kinder können mir schreiben, malen oder sogar eine E-Mail schreiben. Ich bin ja schließlich ein moderner Osterhase. Ich verrate euch auch meine E-Mail-Adresse. Vielleicht bekomme ich dann schon ganz bald Post – da freue ich mich schon jetzt drauf! Liebe Kinder, probiert es doch direkt mal aus und schreibt an: osterhase@brauns-heitmann.de

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