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BELIEBTE BRÄUCHE

Osterfeuer

Hinter dem traditionellen Osterfeuer steckt eigentlich ein heidnisches Ritual aus dem Mittelalter. Mit dem Feuer wollten die Menschen böse Wintergeister vertreiben und den Frühling begrüßen. Dieser wurde oft sehnsüchtig erwartet, da ein möglichst kurzer Winter für viele überlebenswichtig war. Christliche Osterfeuer gab es erstmals um 750 in Frankreich. Im deutschsprachigen Raum sind sie seit dem 11. Jahrhundert bekannt. In der katholischen Kirche wird das Osterfeuer in der Osternacht, kurz vor Beginn der Osterliturgie, vor der Kirche entfacht und geweiht. An diesem Feuer wird die Osterkerze entzündet, die dann in die dunkle Kirche getragen wird. In vielen ländlichen Gegenden werden auch heute Osterfeuer entzündet und sind ein beliebter Treffpunkt für Familien und Freunde.

Osterrad

Eine Abwandlung des Osterfeuers ist das Osterrad. Dieser Brauch erfreut sich in einigen ländlichen Regionen Niedersachsens, Hessens und den Alpenregionen großer Beliebtheit. Dazu wird ein meterhohes Holzrad mit Stroh ausgestattet und in Brand gesteckt. Danach lassen die Menschen das brennende Rad einen Hügel hinunterrollen. Das spektakuläre Schauspiel wird immer von vielen Besuchern begleitet. Mit dem Herunterrollen ist dem Volksglauben nach eine Prophezeiung verbunden: Fällt das Rad auf seinem Weg ins Tal um, soll die Ernte schlecht werden, rollt es dagegen gerade hinunter, können die Menschen mit einer guten Ernte rechnen.

Osterlamm

Ein bekanntes Symbol zum Osterfest ist das Osterlamm. Schon seit Jahrtausenden gilt das Schaf als Symbol des Lebens – es liefert Speis und Trank in Form von Fleisch, Milch und Käse, aber auch Wolle für Kleidung. Zudem wurde es in alten Kulturen als Opfertier verwendet, weil man ihm gute Beziehungen zu den Göttern nachsagte.

Vielerorts ist es bis heute Brauch, zu Ostern ein Brot oder einen Kuchen in Form eines Lammes zu backen oder ein Osterlamm als Dekoration aufzustellen.

Osterkerze

Die Osterkerze ist eine große helle Kerze aus gebleichtem Bienenwachs mit verschiedenen Symbolen: Kreuze, Bäume, Sonnenlicht oder Wasser. Das Einritzen des Kreuzes und der Buchstaben Alpha und Omega (Anfang und Ende) ist für das 7. Jahrhundert bezeugt. Osterkerzen werden meist festlich geschmückt oder stehen in speziellen prachtvollen Leuchtern. Die Osterkerze wird an schon geweihten Osterfeuern entzündet und brennt während der Osterfestzeit.

Licht ist das Zeichen des Lebens. Die Symbolik des Osterfeuers ist auf die Osterkerze übertragen worden, daher steht die Osterkerze auch im Mittelpunkt der Osterliturgie.

Osterreiten

Männer in Frack und Zylinder reiten Ostersonntag in Brandenburg und Sachsen auf prachtvoll geschmückten Pferden. An der Spitze der Prozession reiten traditionell Träger mit Fahnen, einem Kreuz und einer Christusstatue. Der Weg, auf dem sie die Auferstehung Christi verkünden, führt die Reiter in den Nachbarort. Entlang der Strecke versammeln sich vielerorts zahlreiche Zuschauer.

Osterpost

Früher war es üblicher als heute, Grußkarten zu Ostern per Post an Freunde und Familie zu verschicken. Heute werden Ostergrüße gerne gemailt oder auch per WhatsApp verschickt. Mancher Gruß soll den Osterhasen aber direkt erreichen, denn Kinder können ja auch dem Weihnachtsmann schreiben. Nun beantwortet auch Osterhase Maxi Briefe und Emails von seinen kleinen Freunden. Hierbei handelt es sich zwar nicht um altes Brauchtum, aber vielleicht entwickelt sich aus dieser Idee Ihre ganz persönliche Familientradition…

Post an den Osterhasen kann geschickt werden an: osterhase@brauns-heitmann.de